Auch, wenn sich das Vorhaben, Schieneninfrastruktur und Nutzung dieser zu trennen, nicht komplett unsinnig anhört, habe ich ein ungutes Gefühl. Das liegt v.a. an Wissing, der den Fokus vermutlich auf die im Artikel genannte “Wettbewerbsfähigkeit” legen wird. Wenn die Bahn…oder die 2 Bahn-Konzerne…nur genügend geschwächt werden, können dann ja private Unternehmen ran.
Ich denke nicht, dass Wissing Interesse daran hat, dies zu einem echten Mehrwert für Bahn und Kunden zu gestalten.
Ich will vollständige Verstaatlichung der deutschen Bahn.
Die Deutsche Bahn ist eine AG mit einer einzigen Anteilseignerin, der BRD. Wie viel mehr Staat willst du denn?
Mehrheitseigentümer ist die BRD, aber das sind nur 51% des Weiteren muss eine AG Profite einfahren, ein vollständiges staatsunternehmen nicht.
Edit: siehe unten, die Deutsche Bahn AG gehört 100% dem Staat (was es dann ja Schwachsinn macht das es überhaupt eine AG ist)
Tut mir leid, aber ersteres ist bullshit. Laut Finanzministerium ist die Bahn in alleiniger Hand des Bundes.
Zweiteres hat überhaupt nichts damit zu tun, ob die Bahn ein Staatsunternehmen ist oder nicht. Falls das dein Problem ist, dann sag doch einfach, die Bahn sollte keinen Gewinn machen müssen (da stimme ich dir sogar zu).
Ok, dann hatte ich das falsch im Kopf, ich bin nicht unfehlbar.
Kein Ding. Props dafür, im Internet zuzugeben, Unrecht zu haben.
Gehört meiner Meinung nach zu einer vernünftigen Diskussion dazu. Anders macht man sich halt lächerlich.
:)
Finde ich auch, ist aber leider nicht selbstverständlich. Deshalb versuche ich jede Person die es macht zu loben. (Loben hört sich so herablassend an, aber du weißt was ich meine)
deleted by creator
So viel mehr, dass sie nicht mehr gewinnorientiert arbeiten muss. Das macht nämlich keinen Sinn.
Bin ich bei dir. Das hat allerdings nichts damit zu tun, ob sie dem Staat gehört oder nicht.
Das ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn ich mich recht erinnere verpflichtet rein die Gesellschaftform AG schon ein Unternehmen dazu gewinnorientiert zu handeln.
Und die Unternehmensform hat nichts damit zu tun, ob es ein Staatsunternehmen ist. Ich möchte nur, dass die Kritik etwas genauer formuliert wird.
Ob Netz und Betrieb getrennt sind… Naja. Aber dieses Gelaber von Wettbewerb auf der Schiene macht mir Angst. Wenn es nicht vernünftig umgesetzt wird (und damit meine ich Bestellung von benötigten Leistungen durch den Staat und ein einheitliches Preissystem, wie im Regionalverkehr) dann wir das letztlich zu einer Serviceverschlechterung führen:
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ich will bei einem verpassten Anschluss weiterhin einfach in den nächsten Zug Richtung Ziel steigen können - ohne, dass ich mich damit beschäftigen muss, wer diesen Zug dann betreibt und ohne, dass ich mir ein neues Ticket kaufen muss, das dann erst später erstattet wird.
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Dafür muss ich auch meine gesamte Reise auf einer Buchung haben, auch wenn sie verschiedene Unternehmen umfasst. Ansonsten laufen Entschädigungen nach Fahrgastrechten ins leere.
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Flexpreise und BahnCard 100 müssen weiter die bisherige Flexibilität bieten, d.h. sie müssen Unternehmensübergreifend anerkannt werden.
Das sind für mich als Fahrgast die Mindestanforderungen, die ich mir für “mehr Wettbewerb auf der Schiene” wünsche.
Aber dieses Gelaber von Wettbewerb auf der Schiene macht mir Angst.
Zumal wichtige Infrastruktur einfach nicht in private Hand gehört.
Dann verstehst du die Maßnahme nicht ganz. Es geht ja gerade darum, die wichtige Infrastruktur wieder in Staatshand zu bringen und vom Profitzwang zu befreien.
Naja, die Infrastruktur selber ist ja das Netz, der Wettbewerb würde sich eher auf den Betrieb beziehen.
Allerdings sehe ich auch da potentielle Probleme.Das Netz inklusive sämtlichem Personal für Betrieb und Wartung. Ich würde sogar so weit gehen, das Landeshauptstadtverbindende Güter- und Personenzüge darunter fallen.
Ich würde sogar so weit gehen, das Landeshauptstadtverbindende Güter- und Personenzüge darunter fallen.
Worunter fallen, unter Netz?
Unter “wichtige Infrastruktur”.
Ach so, als “Dinge die nicht in Private Hand gehören”.
Gut, stimme ich nicht unbedingt zu aber das ist eine vertretbare Meinung.
ich will bei einem verpassten Anschluss weiterhin einfach in den nächsten Zug Richtung Ziel steigen können - ohne, dass ich mich damit beschäftigen muss, wer diesen Zug dann betreibt und ohne, dass ich mir ein neues Ticket kaufen muss, das dann erst später erstattet wird.
Das wird der Fall sein, weil ja wahrscheinlich der Betrieb bestimmter Strecken ausgeschrieben werden wird. D.h. Hamburg - Berlin wird dann z.B. von der DB bedient und Berlin - München von Transdev. Die Ausschreibung gibt die Strecke und den Takt vor.> Dafür muss ich auch meine gesamte Reise auf einer Buchung haben, auch wenn sie verschiedene Unternehmen umfasst. Ansonsten laufen Entschädigungen nach Fahrgastrechten ins leere.
Dafür muss ich auch meine gesamte Reise auf einer Buchung haben, auch wenn sie verschiedene Unternehmen umfasst. Ansonsten laufen Entschädigungen nach Fahrgastrechten ins leere.
Das stehht einer Wiederverstaatlichung der Infrastrutkur und der Privatisierung des Zugbetriebs nicht entgegen, denn für mich zählt die Vertriebsinfrastruktur ganz klar auch zur Infrastruktur: Sprich, der DB Navigator wird dann Teil der DB Netz und wie du sagst, kauft man ein Ticket für die ganze Strecke, egal wer sie bedient.
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Finds immer schön wie nur von Transport und Infrastruktur geredet wird, der rest aber volkommen ausser acht gelassen wird. Da noch weiter aufspalten wird die Sache noch teurer machen weil es noch mehr Parallelstrukturen werden. Viel mehr sollte wieder mehr zusammengefasst und RICHTIG vertstaatlicht werden, ohne den AG Mist.
Solange du nicht gleich EU-weit verstaatlichst werden immer Züge anderer auf den Schienen fahren.
Können sie ja. Aber wenn du die ganzen Sparten, gerade Fernverkehr, Regio und Cargo mal wieder zusammenfügst dann kann man auch Personalen verschiedene Baureihen geben und dann kann vllt mal ein Cargopilot die S bahn Fahren wenn sein zug im Ausfall ist und bei der Sbahn Personal fehlt. Ausserdem würde es massig am Wasserkopf einsparen, aber dann gäbe es weniger posten für ausgediente abgeordnete. Davon ab kommt A12-A13 billiger als das was irgendwelche Vorstände jetzt bekommen.
Mich schüttelts bei dem Gedanken an eine Staatsbahn. Ich kenne persönlich einige
aktuelle undehemalige Mitarbeiter aus der Deutschen Bahn und was die mir erzählen von Geldverschwendung und Däumchendrehen ist schockierend. Die DB hat sich bis heute nicht davon erholt, dass sie aus einem Staatskonzern heraus entstanden ist. Die Strukturen und der Habitus sind einfach immer noch vom Beamtentum geprägt. Gearbeitet wird da jedenfalls nicht viel.Edit: ich muss mich korrigieren. Alle Mitarbeiter, die ich bei der Bahn kannte, hatten wegen Unterbeschäftigung gekündigt.
Dann geh mal nicht in die Büros sondern an die Basis bzw. in den Betriebsdienst und sag dann denen nochmal ins Gesicht das da nicht hart gearbeitet und nur Däumchen gedreht. Wünsch dir viel Spaß. Die Beamten sind da auch zu 90% aus dem Dienst ausgeschieden.
An der Basis wird sich ja nichts ändern.
deleted by creator
Mir fallen spontan 3 ein. Software Entwickler, der ein halbes Jahr an einem Projekt gearbeitet hat, das dann aus Gründen der Unternehmensintriegen und Umstrukturierung eingestellt wurde. Er hatte dann nichts mehr zu tun und sollte erst mal ein paar Monate chillen - vollbezahlt ohne Aufgaben. Dann eine Projektmanagerin, die einfach nicht genug zu tun hatte, sich deswegen immer wieder bschwert hat und vom Chef gesagt bekommen hat, sie soll einfach ne ruhige Kugel schieben. Hat ohne Anschlussjob gekündigt, weil sie den faule Beamtenlifestyle nicht gefühlt hat. Bei der dritten Person weiß ich aber partout nicht mehr, was ihre Aufgabe war, nur dass der Wechsel mit Langeweile und dem Gehabe zu tun hatte.
Die Bahn gehört zerschlagen. Dass man ihr die Verwaltung über die Infrastrutkurt entreißt und sich der Rest zukünftig kostendeckend aus dem operativen Geschäft selbst finanzieren muss, ist das mindeste. Andere Unternehmen, die es schaffen, sogar in diesem widrigen Umfeld zu bestehen, wo die Bahn für sich selbst Infrastruktur macht, würden gerne übernehmen und es wäre für alle besser, wenn man sie ließe.
Also keiner aus dem Betriebsdienst, super aussagekräftig.
Von Betriebsdienst redet keiner. Denn betrieben werden muss die Bahn ja so oder so, egal wer der Eigentümer ist. Es geht hier um Konzernstrukturen und Verwaltung. Du fühlst dich fälschlicherweise angegriffen.
Naja vom Betrieb redet keiner, da machst es dir einfach. Eine Zerschlagung würde sich massiv auf den Betrieb auswirken. Wenn, aber der Kack verstaatlicht ist und nicht noch weiter privatisiert, hast weniger Wasserkopf und keine Personalschlüssel für eine AG, sondern einen, welcher der Daseinsfürsorge angemessen ist und man kann viel besser Synergien nutzen, die jetzt durch die Aufspaltung verloren sind. Früher gab es ‘die Eisenbahn’, heute gibt es ‚nicht zuständig‘. Die Streikproblematik wäre mit Verbeamtung btw. auch gelöst.
Ja, du wärst gerne verbeamtet. Ich verstehe das. Aber für alles außer dich wäre das einfach schlechter.
Früher gab es ‘die Eisenbahn’, heute gibt es ‚nicht zuständig‘.
Du musst doch wenigstens einsehen, dass Beamte jetzt nicht gerade für ihre übermäßige Arbeitsmoral bekannt sind?
Das hört sich nach einem Problem der verkackten Privatisierung an, nicht danach, dass die Bahn mal Teil des Staates war (dem sie ja immer noch gehört).
Und dasselbe dann bitte auch gleich mit der Telekom und deren Netz, danke!
Nö. Was willst du mit Kupferkabeln.
Wie das ganze richtig geht hat Norderstedt gezeigt: So um 2000 wurde die Stadt von den Stadtwerken komplett verglasfasert. Da das mit Schmackes in einem Rutsch gemacht wurde war’s günstig und in 10 Jahren war die Investition wieder drin, seitdem expandiert wilhem.tel in die Nachbarschaft.
Ist heutzutage etwas komplizierter denn wenn du das als Gemeinde machst kommt ganz schnell die Telekom daher und legt doch selber Glasfaser, wenn du aber ein Bundes- oder auch nur Länderprogramm auflegst dass Gemeinden ermöglicht die Investition zu stemmen und es auch schmackhaft macht kommt die Telekom nicht hinterher da überall gleichzeitig Konkurrenz zu machen.
Andere Möglichkeit wäre es Gemeinden oder vielleicht Kreisen zu erlauben Infrastrukturmonopole zu errichten. Gibt’s bei Wasser, Gas und Strom ja schließlich auch. Das heißt die könnten sich dann hinstellen und sagen “Ne, Telekom, nix da mit Konkurrenz ihr dürft hier keine Glasfaser verbuddeln das machen wir selber”. “Nachher will hier VW noch eigene Straßen bauen verpisst euch”.
Markt kann es dann gerne auf der Endkundenvertragsebene geben, wie jetzt auch beim Strom wo du dir Strom von sonstwo bestellen kommst aber kommen tut der über die städtische Infrastruktur. Wo ich schon dabei bin: Genau das gleiche macht auch für Paketauslieferungen und Post im allgemeinen Sinn: Wenn du einen Brief nach Wacken schicken willst dann liefert den irgendein anderes Unternehmen irgendwann beim Verteilzentrum der Post Steinburg an und von da aus ist alles in Kreishand. Macht ja keinen Sinn überall Transporter von 20 Unternehmen rumfahren zu haben und klein-klein Logistik zu machen.
Ist ein großes Problem der aktuellen Bahn nicht jetzt schon, dass die linke Hand nicht weiss was die rechte Hand tut?