Nun ernst: Genau wie „Hain“ ist tschechisches „háj“ ein poetisches Begriff für Gehölz. Warum wird aber ausschießlich in Harz die slawische Aussprache verwendet?
Nun ernst: Genau wie „Hain“ ist tschechisches „háj“ ein poetisches Begriff für Gehölz. Warum wird aber ausschießlich in Harz die slawische Aussprache verwendet?
In der Berliner Gegend gibt es viele Orte auf -ow (gesprochen langes o) wie Pankow, Teltow, … – auch slawischer Ursprung. Vor Nationalstaaten waren slawische und germanische Gruppen viel gemischter und haben ihre Spuren hinterlassen. In anderen Gegenden findest du sicher noch mehr slawische, keltische, … Einflüsse.
Pankowo, Teltowo, …owo
“in der Berliner Gegend”…
Sagt dir Schwerin was? Alles auf *in ist slawisch.
Und das Wendland wurde von den Wenden bewohnt - das waren Slawen. “Wend*” findest du ziemlich häufig in Ostdeutschland.
Praktisch alles östlich der Elbe war mal slawisch besiedelt und erst deutlich im Mittelalter sind deutsche Siedler eingewandert und haben die Slawen umgevolkt.
Wie gesagt, in der Berliner Gegend ist es das -ow, in anderen Gegenden sind es andere Einflüsse.
“Umvolkung” hat sicherlich auch stattgefunden, aber viel war Durchmischung und Einflussnahme. Gut, das klingt jetzt zu positiv, ich glaube, man kann es als Kolonialismus bezeichnen. Aber die Wenden (heute eher Sorben genannt) gibt es ja durchaus immernoch.