Ich verstehe ja den Unmut, aber für mich ist die Sache recht klar: Entweder der Landwirt kauft die Flächen der Gemeinde zum üblichen Preis ab oder er muss damit klarkommen, dass der Eigentümer sein Eigentum mit Ende des aktuellen Pachtvertrages nicht mehr an ihn verpachten will.
Das ist ja das Wesen einer Pacht oder der Miete: Man bekommt für die vertraglich vereinbarte Zeit die Nutzungsrechte. Darüber hinaus muss man damit rechnen, dass man sie nicht wieder bekommt.
Warum denn kein dual-use? Also Photovoltaik höher installieren und darunter anpflanzen.
Soweit ich weiß gibt es diverse Testflächen, die das bereits probieren und positive Erfahrungen gemacht haben.
Das macht halt nicht überall Sinn: Der Bauer im Artikel spricht ja vom Maisanbau und ich wüsste jetzt nicht wie man über einem Maisfeld halbwegs wirtschaftlich PV bauen könnte. Mais wächst hoch. Mais braucht diese riesigen Erntemaschinen und so weiter. Das Hauptargument steht aber im Artikel:
Sprich: Selbst wenn man das mit riesigem Aufwand macht, kriegt man durch diese zusätzliche Bewirtschaftung halt nur ein vierundvierzigstel der Solarleistung raus, dafür betreibt man aber einen riesigen Aufwand. Maisfelder sind dazu ja auch noch ökologische Wüsten, die mit Gift getränkt werden und ansonsten echt biologisch tot sind. Wenn man das unter der PV-Anlage nicht macht, ist es gut für wirklich fast alle.
Nur für den Bauern nicht. Ich weiß aber nicht, warum jemand, der eine Fläche mietet, dann eine Entschädigung bekommen sollte, wenn der Vermieter eine 44x effizientere und ökologischere Verwendung für sein Grundstück gefunden hat.
Mais anpflanzen und daraus per Biogas Strom erzeugen ist ja auch nur Solarenergie. Aber halt mit einem richtig beschissenen Wirkungsgrad.
Es ist halt so, dass Mais in einer Biogasanlage deutlich mehr Methan erzeugt. Rindergülle hat einen TS(Trockensubstanz)-Anteil 8,5% und das wird zu ca 55% Methan umgewandelt. Maissolage hat eine TS von ca 33%(Körnermais hat so um die 60%) und wird zu ungefähr 52% in Methan umgewandelt. Das heißt konkret, dass Aus einer Tonne Gülle ca 46kg Methan und aus einer Tonne Maissilage ca 170kg, also das 3,7 Fache, an Methan entstehen. Es ist halt im großen Stil Wirtschaftlicher Mais extra dafür anzubauen, als Nährstoffarme Gülle zu vergähren.
Quelle für die TS-Anteile bzw. wie viel Prozent Methan entstehen: https://www.lfl.bayern.de/iba/energie/049711/
Die Konkreten Kilozahlen an Methan habe ich ausgerechnet(1000kg/TS-Anteil*Vergährungsanteil(wie viel verhören wird)).
Leider sind die nur 44x effizienter wenn die Netzleitungen die Nutzung in diesem Umfang zulassen, das Problem sieht man ja gerade zwischen Nord- und Süddeutschland. Biogas ist örtlich flexibler - der Mais kann auch nach Bayern gekarrt werden.
Viel wichtiger, zeitlich flexibel. Du kannst warten wann du ihn verstromst.
Weil wenn man deren Misswirtschaft, wie beispielsweise Mais nur zur Energieerzeugung, was elendig ineffizient ist, nicht mit Steuergeldern belohnt, steigen die wieder in Ihre Trecker und gefährden mit nachts auf der Straße plazierten Hindernissen Leben, bis man einlenkt.
Bauern halt… oder wie war das korrekte Wort für so ein Verhalten?
Weil man sich darüber nicht aufregen kann.
Steht weiter unten im Artikel auch als mögliche Lösung. Geht natürlich nicht mit Getreide oder Raps, aber Gemüse freut sich manches wohl sogar über den Schatten.
Das Problem ist, dass dies die Fläche sehr stark einschränkt(vor allem im Großen Stil). Du musst halt Bedenken, dass du einen gewissen Reihenabstand bbrauchst. Da aber die wenigsten Geräte eine gleiche Arbeitsbreite haben limitiert dich das stark darin, was du anbauen kannst. Wenn du Beispielsweise einen Reihenabstand von 5m hast darf deine Sähmaschine nicht breiter als 2,5m sein, sofern du nicht das Geld hast um Section Control(das da wo bereits Gesät wurde nicht nochmal gesäht wurde. Das wird dann per GPS ermittelt) zu nutzen. Außerdem wird wenn das eine Große Fläche ist, kannst du dort kein Kleegras(o. Ä.) anbauen, da do sonst nur mit dem Frontmähwerk mähen, was komplett ineffizient ist und viel zu lange dauert. Mais fällt auch wegen der Größe des Erntegeräts raus. Getreide hat das gleich Problem. Gülle fahren kannst du auch vergessen. So eine Komplette Abdeckung(oder mit festen Reihen) ist quasi nur auf kleinen Flächen für Gemüsebauern interessant, wo alles von Hand gemacht wird.
Es kann natürlich funktionieren, allerdings hängt das von sehr vielen Faktoren ab.
Soweit ich das verstanden habe, kann man dann von der EU keine Fördergelder bekommen. Dann lohnt das nicht.
Weil dann müßten sie ja etwas umstellen und nicht wie sonst auch immer weitermachen.
Wein unter Photovoltaik, Mais rein für die Energieerzeugung abschaffen, und dafür dann sinnvollere Dinge anbauen wäre halt möglich und würde wahrscheinlich bessere Gesamtergebnisse einbringen. Aber das ist mit der Bauen-Ideologie oft nunmal nicht zu vereinbaren.
Oder das ist schon wieder so eine deutsche Besonderheit, dass Weinanbau unter Photovoltik in Frankreich funktioniert aber nicht in Deutschland. So wie Wärmepumpen in Skandinavien funktionieren aber es in Detuschland dafür zu kalt ist…