Energieträger | Veränderung zum Vorjahr in % |
---|---|
Öl | -5,1 |
Gas | -7,2 |
Steinkohle | -19,1 |
Braunkohle | -23,4 |
Erneuerbare | -0,3 |
Kernenergie | -72,3 |
Gesamt | -9,0 |
Die energiebedingten CO2-Emissionen nahmen nach Schätzung der AG Energiebilanzen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 infolge des gesunkenen Gesamtverbrauchs insbesondere bei den fossilen Energieträgern um rund 11 Prozent ab. Dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 55 Millionen Tonnen (Mio. t).
So seltsam ist das auch nicht: Die hohen Strompreise führen ja gerade dazu, dass man sich mal Gedanken über den eigenen Energieverbrauch macht und daher dann manche energiefressenden Geräte (oder in der Industrie Produktionsprozesse) ersetzt. Und gleichzeitig würde es mich doch arg wundern, wenn die Daten meiner neuen Solaranlage überhaupt da in der Statistik auftauchen, weil schlicht und einfach nirgends hin gemeldet wird, was ich privat so als Eigenverbrauch verbrate. Und das gilt dann auch für den kompletten Boom an Balkonsolar, das taucht nirgends auf.
Kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass private Anlagen korrekt erfasst werden. Höchstens größere, meldepflichtige Anlagen mit Einspeisung.
Ist ja auch praktisch egal, ob du weniger verbrauchst oder nur weniger aus dem Stromnetz beziehst, weil du ein Balkonkraftwerk hast?
Praktisch egal ja, für diese obige Statistik nicht egal. Wobei die Energiemengen aus Balkonkraftwerken sicher nicht sehr hoch sind (am Gesamtverbrauch gemessen).
Ein Balkonkraftwerk produziert im Jahr so je nach Ausrichtung, Größe etc. zwischen 570 - 750 kWh: https://www.homeandsmart.de/wieviel-strom-erzeugt-ein-balkonkraftwerk
Nehmen wir mal die 570 kWh und multiplizieren die mit den offiziell angemeldeten 47149 Balkonkraftwerken, dann kommst du auf knapp 27 Mio kWh pro Jahr Stromproduktion.
https://www.giga.de/news/balkonkraftwerke-so-viele-gibt-es-schon-in-deutschland/
Dazu kommt, dass ein nicht knapper Teil der Balkonkraftwerke höchstwahrscheinlich nicht angemeldet sind und es daher eine gewaltige Dunkelziffer gibt. Und auch die 570-750 kWh sind dann halt auch ein ordentlicher Teil des jährlichen Stromverbrauchs eines Haushalts.
Die offiziell angemeldeten 47 Tsd Balkonkraftwerke machen realistisch betrachtet keinen Unterschied. Die tatsächlich installierten Balkonkraftwerke aber schon, nur dazu kenne ich keine Zahlen.
Die Statistik bezieht sich auf Primärenergieverbrauch.
Die Balkonkraftwerke tauchen als Einsparung darin auf, weil dadurch ein Kraftwerk weniger produzieren musste.
9% ist ja auch nicht sehr hoch.
Grundsätzlich ist es egal ob Du weniger verbrauchst oder selbst produzierst. Im besten Fall bist Du autonom und produzierst und exakt soviel wie Du gerade verbrauchst. Sobald Du jedoch erwartest, dass Du bei teilweisen oder ganzen Ausfall Deiner Energiequelle den Ersatz aus dem öffentlichen Netz ziehen kannst, stimmt das nicht mehr und Du solltest Dich an der Vorhaltung dieser Möglichkeit auch finanziell beteiligen.
Ich hoffe der Anteil der Kleinstanlagen wird noch so hoch, dass dieser für ein Risikmanagement eine relevante Information ist.
*Theoretisch müsste der Strompreis, besser gesagt der Anteil der Infrastruktur, mit jedem Balkonkraftwerk steigen. Aus dieser Perspektive ist ein Balkonkraftwerk unsolidarisch, da es diesen Kostenanteil auf andere verteilt, die keine Möglichkeit hierzu haben oder einfach nicht auf der Sonnenseite befinden. Was nur so lange gilt, bis die Kosten für ein großes Kraftwerk eingespart werden können. ;-) *
Da steht, dass das von einem Verein geschätzte Zahlen sind. Also alles π mal Daumen.