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Dresden. Dresdens Innenstadt droht am Montag erneut zum Aufzugsort für Hunderte Rechtsextremisten zu werden. Pegida plant nach längerer Pause ei­ne Art „Comeback“ und hat sich dafür den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke als Redner eingeladen, die mit der rechten Szene eng verzahnten Querdenker von „Dresden vereint“ mobilisieren zu einer fast zeitgleichen Kundgebung, bei der Ex-AfD-Mann Andreas Kalbitz erwartet wird. Nazigegner haben bereits Gegenproteste angekündigt.

Viele Monate war es ruhig um Pegida, war das rechtsextreme Bündnis um Lutz Bachmann praktisch in der Versenkung verschwunden. In Dresden gaben stattdessen einerseits die selbst ernannten Querdenker, allen voran mit Protesten gegen die Coronaregeln, und die rechtsextreme Partei Freie Sachsen, deren Akteure vor allem Stimmung gegen Asylsuchende machen, den Ton an. Neun Jahre nach dem ersten Aufmarsch in Dresden will nun offenbar auch Pegida wieder mit auf der rechten Empörungswelle reiten.

Beide Bündnisse haben für den Abend eigene Auftaktkundgebungen angekündigt, wollen dann aber gemeinsam durchs Zentrum marschieren. Das Bündnis „Herz statt Hetze“ möchte einmal mehr gegenhalten und hat Ge­gen­proteste angekündigt. So ist unter anderem unter dem Titel „Björn Höcke ist ein Nazi“ eine Kundgebung ab 18 Uhr am oberen Ende der Treppe von der Brühlschen Terrasse in Richtung Schlossplatz geplant. Darüber hinaus sind Demos etwa vom Alaunplatz oder vom Univiertel in Richtung Innenstadt vorgesehen.

Auch die Dresdner Polizei hat das Geschehen auf dem Schirm und bereitet sich auf einen entsprechenden Einsatz am Montagabend vor. „Wir werden genügend Kräfte vor Ort haben, um die Versammlungen abzusichern“, sagte ein Polizeisprecher.

Die Stadtverwaltung warnt derweil wegen der Aufzüge vor größeren Verkehrseinschränkungen für die Zeit zwischen 17.30 Uhr und 20 Uhr. Verkehrsteilnehmer und Nutzer des Nahverkehrs müssten sich demnach ab den frühen Abendstunden auf zeitweise Sperrungen, Einschränkungen und Wartezeiten in der Altstadt einschließlich auf der Augustusbrücke einstellen, heißt es in einer Mitteilung. Betroffen seien vor allem die innerstädtischen Plätze und Straßen, „wobei es voraussichtlich am Schlossplatz zu einer Konzentration von Versammlungen und Aufzügen kommen wird“. Die Stadt empfiehlt, am Montagabend die Innenstadt weiträumig zu umfahren oder mehr Zeit einzuplanen.