Die Schweizer Firma Meyer Burger, die ihre Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt fertigt, wandte sich mit einem entsprechenden Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), wie das Nachrichtenportal ZDFheute.de am Dienstag berichtete. Als Grund führt die Firma demnach die massiven Subventionen der US-Regierung an.
Komisch, dass die unsichtbare Hand des Marktes hier so sichtbar ist.
Ich bin ja was Subventionen angeht grundsätzlich etwas vorsichtig - aber in manchen Fällen finde ich es durchaus angebracht.
Ich denke, dass hier ein Fall vorliegt in dem ich es durchaus begrüßen würde, wenn wir solche Firmen durch Subventionen unterstützen und damit vom Abwandern abhalten können. Vor allem wenn ich mir die Geschäftszahlen der Firma der letzten Jahre so ansehe, könnten sie tatsächlich etwas unteratützung gebrauchen um nicht der nächste insolvente europäische Solarproduzent zu werden.
Das ist ja letztes Jahr schon prognostiziert worden, als die US-Regierung den Act aufgelegt hat. Genau wegen diesem Effekt war Robert Habeck ja auch in Washington, scheinbar hat es leider nicht allzu viel genützt.
Nun muss man schauen, wie man sich dazu verhält. Sicher kann man darüber nachdenken, auch bei uns mit Subventionen nachzusteuern. Allerdings muss man auch gut aufpassen, dass man keinen Wirtschaftskrieg mit den Amis vom Zaun bricht, allein schon weil die unser großer Verbündeter in der Systemfrage sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht ganz einfach, die Lage.
Ich glaube ein wirtschaftlicher Konflikt ist kaum zu vermeiden. Trump war da Wie ne kaputte Uhr die einmal am Tag richtig geht und hat auf Protektionismus gesetzt. Das wird glaube ich immer mehr der Trend werden.
Kann schon sein, dass das dort gerade zum Zeitgeist gehört. Auf der anderen Seite gab es solche Anflüge auch schon vor 20 Jahren (Stichwort Stahlindustrie) und ich glaube auch, den meisten Amerikanern ist die Lage in der Heimat schon immer wichtiger gewesen als das außenpolitische Verhalten des Bundes.
Ich finde aber, das ist auch an und für sich nichts schlimmes. Jede Regierung muss zunächst den Laden zuhause am Laufen halten. Die Frage ist halt, wie es abläuft: Ist die Politik wie bei Trump unberechenbar bis irrational (Plötzliche Eskalation von Konflikten, teilweise Unwissenheit in Bezug auf wirtschaftspolitische Basics bis hin zu schlicht unwahren Behauptungen.), oder ist es wie bei Biden eher rational und auf Augenhöhe, sodass man miteinander reden kann. (Man mag Biden udn Trump anders bewerten, ich verkürze das jetzt hier ein bißchen, um meinen Punkt klar zu machen.)
Deswegen würde ich dabei bleiben: Wichtig ist, dass wir als Europäer darauf reagieren, aber auch nicht eskalieren. Es ist einfach zu wichtig, dass wir in Zukunft weiter gemeinsam mit den Amerikanern handeln können, allein schon in so Fragen wie dem Ukrainekrieg. (Das ist ja auch eine Dimension des ganzen: Unsere Sicherheit hängt von deren Goodwill ab!) Dafür und aber auch für die Erweiterung unseres Spielraums bei möglichen Reaktionen auf Aktionen der Amerikaner wäre es aber hilfreich, wenn wir bald auch mal einen souveränen, europäischen Bundesstaat gründen. Aber das ist der zweite Schritt nach dem, um den es hier gerade eigentlich geht.
Ich glaube die Zeiten ändern sich halt, die Globalisierung stößt an ihre grenzen weil die Welt insgesamt wieder auf eine konfliktreichere Zeit zusteuert. Da sind Verbündete sehr wichtig, aber angesichts des Desasters welches das US-Amerikanische politische System darstellt (wie verrückt wird die nächste Version von Trump die Republikaner an die Macht hieven?) muss Europa einfach entweder selber wieder zu einer Weltmacht aufsteigen oder es wird zwischen China und USA zerrieben.
Witzig, dass man in Wirtschaftsfragen Lindner schreibt statt Habeck. Wissen vermutlich dass Chrissi die Kohle lockerer sitzt wenn es um Subventionen geht, andererseits machen die ja gar nichts mit E-Fuels…
Laut diesem Kommentar soll wohl das Finanzministerium für Subventionen zuständig sein
https://feddit.de/comment/232813Ah OK, hätte ich nicht gedacht