Für Medikamente ohne Zusatznutzen zahlen deutsche Krankenkassen oft nur einen Bruchteil des Listenpreises. Die Abschläge wollen Konzerne gegenüber anderen Ländern gerne verheimlichen. Der Gesundheitsminister unterstützt das - und sorgt für Empörung.
Hecken, 65, ist ein CDU-Mann und neigt eigentlich nicht zum Revoluzzertum. Doch die Geheimhaltungspläne der gegenwärtigen Bundesregierung bringen ihn auf die Palme, weil es dafür “keine wirtschaftlichen Vernunftgründe” gebe.
Wenn ich einem CDU-Politiker voll zustimmen kann, während Pharmakonzerne eine Gesetzesänderung begrüßen, ist ein Gesetz mit Sicherheit Blödsinn.
Das bisherige System aus Phantasiepreisen und Geheimverträgen, das die Staaten gegeneinander ausspielt und Patienten in ärmeren Ländern wichtige Medikamente vorenthält, könnten EU-Staaten nur gemeinsam überwinden. Die naheliegende Lösung wäre, die Preise für neue Medikamente zentral für die ganze EU auszuhandeln.
Mehr Transparenz, am besten EU-weit, hilft gegen Wucher. Wenn Preise komplett geheim sind, werden die Pharmakonzerne fordern was sie wollen - und die Gesllschaft (und Ärzte) wissen gar nichts davon.
Wie wär es mit einer europaweiten Einkaufsgemeinschaft statt 27 verschiedenen Verhandlungen?
Das wird in dem Artikel recht breit besprochen. Lesenswert.
Ups, das war zu weit unten :D
Denn wenn die Preise für neue Arzneimittel künftig geheim seien, könnten Ärzte auch nicht mehr wirtschaftlich verordnen, weil sie gar nicht wissen, welches neue Medikament jetzt das günstigere sei
Das ist jetzt schon ein Problem, da du als Ärzty nie weißt, welche Krankenkasse mit welchem Pharmahersteller einen Rabattvertrag hat.
Das ist, was passiert, wenn man einen Pharma-Lobbyisten zum Gesundheitsminister macht. Tja. Pech gehabt.